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13.05.2016, 22:09 Uhr | Hans Werner Kammer
Wangerooge: Fahrrinne und Küstenschutz im Fokus
Wangerooge: Fahrrinne und Küstenschutz im Fokus
Mehr als ein Kurzbesuch war für Hans-Werner Kammer
an Christi Himmelfahrt auf Wangerooge nicht möglich.
„Die früheste Fähre fuhr um 9 Uhr, zurück ging es mit
dem letzten Schiff schon um 13 Uhr. Auf der Insel blei-
ben Gästen nicht einmal drei Stunden, wenn man die
Fahrzeiten der Fähre und der Inselbahn berücksich-
tigt“, schildert der Abgeordnete seine Reise. Sein Fazit:
„Für Tagestourismus ist die Insel an vielen Tagen leider
ungeeignet.“
Die Niedersächsische Landesregierung sei dringend
gefordert, hier Abhilfe zu schaffen: „Die Zusage, eine
Fahrrinnentiefe von maximal 2,25 Meter zu gewährleis-
ten, ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Verkehrsminister Lies hat als Wahlkreisabgeordneter in
Hannover die Pflicht, seinem Kabinettskollegen, Um-
weltminister Stefan Wenzel, die Bedeutung einer ver-
nünftigen Fahrrinne zu vermitteln. Wangerooge darf
nicht derart abgehängt bleiben.“
Die Argumente des Landes, eine Vertiefung um wei-
tere 75 cm auf 3 Meter sei für die Umwelt zu belastend,
zu teuer und erfordere ein Planfeststellungsverfahren,
will Kammer nicht gelten lassen: „Es geht um die Zu-
kunftsfähigkeit einer ganzen Gemeinde. Niemand auf
Wangerooge glaubt, dass in Hannover tatsächlich alles
unternommen wird, um den Insulanern zu helfen.
Anlässlich des Besuches der grünen Landtagsabgeord-
neten Regina Asendorf auf Wangerooge ist auch der
Schutz der Insel in die öffentliche Diskussion geraten.
„Es steht keine Veranlassung für Unruhe“, stellt jedoch
Hans-Werner Kammer fest. „Strittig sind lediglich die
jeweiligen Zuständigkeiten von Bund und Land.“ Hin-
tergrund ist ein Gutachten des Bundesrechnungshofes.
Dieser hatte bereits 2011 kritisiert, dass der Bund zu
viel für den Küstenschutz auf Wangerooge aufwende,
denn grundsätzlich ist Küstenschutz eine Aufgabe der
Länder. „Über einen derart eindeutigen Beschluss des
Rechnungshofes kann man nicht einfach hinwegse-
hen“, so Kammer.
Der Position der Wangerooger Grünen, es gäbe nur
unklare Gerüchte, tritt der Abgeordnete entgegen: „Es
ist doch seit mehreren Jahren bekannt, dass Bund und
Land darüber verhandeln mussten, wie Niedersachsen
zukünftig mehr Verantwortung übernimmt.“
Bald wird Klarheit herrschen. „Wie mir die Wasser-
straßen- und Schifffahrtsverwaltung heute bestätigt hat,
steht eine Einigung kurz vor dem Abschluss. Bund und
Land werden bald eine einvernehmliche Lösung vorle-
gen“, ist sich Kammer sicher. „Beide Parteien sind sich
auch einig darüber, dass es beim Küstenschutz keine Ab-
striche geben darf.“
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